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Gemeindepädagogik mit allen Sinnen

Kräuterworkshop auf den Spuren Hildegard von Bingens

Ringelblüten

Wegen der hohen Nachfrage fand im September und Oktober gleich zweimal ein Kräuter-Workshop im Evangelischen Dekanat Alzey-Wöllstein statt. Organisiert von Gemeindepädagogin Petra Tebrün lernten die Gruppen viel Neues über die heilsame Wirkung von Kräutern.

Das Evangelische Dekanat Alzey-Wöllstein hat zum Kräuter-Workshop nach Eppelsheim eingeladen

Gastgeberin und Referentin Cosima Schreier empfängt die Teilnehmenden nach allen Regeln der Gastfreundschaft. In gemeinsamer Runde lauscht die Gruppe ihrem Kräuter-Fachwissen. Die Mischung aus ganzheitlichem Heilwissen und ihrer schulisch-fundierten Ausbildung als MTA machen den besonderen Mix aus. Humorvoll und bodenständig erzählt sie von der Faszination, der Energie Hildegards von Bingen, die bis heute präsent ist. Die Universalgelehrte war in vielen Gebieten zuhause, das geht in Resonanz mit Cosima Schreier.

Die Gruppe kostet zu Beginn Limonade aus Cola-Kraut, einen Tee aus Zitronenmelisse oder erfrischt sich mit Rosmarin-Limetten-Wasser. Aber das ist erst das Appetithäppchen. Die Teilnehmenden sind der Einladung gefolgt, um selbst gesunde Produkte auf Bio- und Naturbasis herzustellen. Wir sind sozusagen zum „3-Gang-Produkt“ geladen.

Ringelblütensalbe lindert Sonnenbrand

Zunächst stellt die Gruppe eine Salbe aus Ringelblüten her. Schreier hat die Blüten drei Wochen vorgetrocknet, erläutert das umfangreiche Kräuterregal und führt die Gruppe zum Schnuppern und Erläutern nach draußen in den liebevoll gestalteten Kräutergarten.

Das Ringele, wie Hildegard von Bingen die Pflanze nannte, eroberte über den Mittelmeerraum via Handelsreisenden die heimischen Klostergärten und ist heute in keinem Bauerngarten mehr wegzudenken. In der modernen Medizin hilft sie gegen Sonnenbrand und schlecht heilende Wunden. Die höchste Konzentration der Inhaltsstoffe befindet sich im Blütenkopf. Dort lauert allerdings auch die größte Gefahr für Menschen, die allergisch auf das Ringele reagieren.

Für die Salbe benötigt es beispielsweise ein Sonnenblumenöl (keine kaltgepressten Öle) und etwas Bienenwachs. Innerhalb von 40 Minuten ist eine Heilsalbe fertig geköchelt. Im Kühlschrank ist sie bis zu 1 Jahr haltbar. 

Petersilienwein vor dem Essen

Im zweiten Produkt-Gang widmet sich die Gruppe der Petersilie. In Garten und Gewächshaus werden wir fündig, dann Weißwein mit Honig und Petersilie – egal ob glatt oder krauss - köcheln lassen und abfüllen. Eine Viertelstunde vor dem Essen eingenommen, soll der heilende Wein der Leber signalisieren die Verdauungssäfte auszuschütten. Die Petersilie wirkt durchblutungsfördernd und herzstärkend.

Mit Giersch Arthrose- und Rheumasymptome verbessern

Zum dritten Gang folgt schließlich ein Giersch-Brotaufstrich, der bei Arthrose und Rheuma hilft. Ähnlich wie bei Kappuzinerkresse oder Meerettich wirkt die Pflanze im Harnweg. Sie hat keine Nebenwirkungen. Der Brotaufstrich wird mit ausreichend Zwiebeln gekocht und schmeckt wunderbar zum gebutterten Dinkelvollkornbrot. Haltbar ist der Aufstrich ca. zehn Tage im Kühlschrank - in unserem Fall wird er wohl kaum so lange stehen. Er schmeckt einfach zu gut!

Danke für den informativen, kurzweiligen und stimmunsgvollen Nachmittag mit Einblick in Garten, Gewächshaus und die Welt der heilsamen Kräuter.

 

Bericht und Fotos: Petra Tebrün


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