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Die evangelische Kirche in Undenheim

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Unsere heutige Undenheimer Evangelische Kirche wurde 1780 auf dem Platz des 1779 abgerissenen lutherischen Kirchleins erbaut. Doch schon wenige Jahrzehnte später -zwischen 1822 und 184l - stand sie leer und wurde nicht mehr genutzt. Vielleicht fragen Sie sich, wie es dazu kam oder interessieren sich einfach so für unsere Kirche. Deshalb haben wir hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Undenheim gehörte früher zur Kurpfalz. Das hatte zur Folge, daß es in hundert Jahren zwischen 1550 und 1650 nicht weniger als acht Konfessionswechsel über sich ergehen lassen mußte, denn die Zeiten waren damals kriegerisch und religiös total intolerant. Damals standen sich auch nicht nur katholische und evangelische Christen als Todfeinde gegenüber, sondern die Evangelischen waren noch einmal in zwei Konfessionen gespalten: In die lutherischen und die reformierten Christen. Die lutherische Kirche knüpfte an den Reformator Martin Luther an, die reformierte Kirche an Zwingli und später Johannes Calvin in der Schweiz, hier in Rheinhessen auch besonders an den Begründer der Konfirmation, Martin Bucer, der in der benachbarten Pfalz, in Heidelberg und in Strassburg als Professor und Pfarrer tätig gewesen war. Im schrecklichen Konfessionskrieg von 1618-1648 kämpften auch diese beiden evangelischen Konfessionen gegeneinander, ja, als zwischen Lutheranern und Katholiken schon der Frieden verabredet war, und Rheinhessen fast die gesamte Bevölkerung eingebüsst hatte, wollte ein Teil der Lutheraner noch weiter Krieg gegen die verhassten "reformierden Ketzer" führen. Gott sei Dank kam es dazu nicht mehr, sondern zum Westfälischen Frieden von 1648, der den Fürsten das Recht gab, die Konfession ihrer Untertanen anzuordnen

Undenheim war zu Beginn des 30-jährigen Krieges überwiegend reformiert gewesen, allerdings gab es schon eine tolerierte katholische und lutherische Minderheit im Dorf. Als dann im Krieg Rheinhessen von den Spaniern besetzt wurde, führten diese ab 1625 den Katholizismus wieder ein. Aber der reformierte Schwedenkönig Gustav Adolf überquerte 1631 bei Oppenheim den Rhein und die von den Spaniern vertriebenen reformierten Pfarrer konnten auf ihre Stellen zurück. Nach wechselnden Kriegshandlungen führte 1648 beim Friedensschluß Kurfürst Karl Ludwig das reformierte Bekenntnis wieder ein, unter Duldung von Lutherischen und Katholiken. Am Ende des Konfessionskrieges war also in Undenheim alles wie vorher - aus heutiger Sicht war der ganze Konfessionskrieg also ein völlig sinnloser Massenmord

1685 ging die Kurwürde an die katholische fürstliche Linie Pfalz-Neuburg über. Der neue Kurfürst stellte Lutheraner und Katholiken den Reformierten gleich. 1698 erließ Kurfürst Johann Wilhelm eine sogenannte Simultaneumsverordnung, so dass die bestehenden Kirchen und Schulen von den Konfessionen gemeinsam genutzt werden konnten. So mußten sich ab 1700 die Reformierten, denen fast 150 Jahre lang mit kleinen Unterbrechungen die alte Dorfkirche (die heutige katholische Kirche) gehört hatte, diese mit den Lutheranern und Katholiken teilen.

Von spätestens 1698 an hat kein reformierter Pfarrer mehr in Undenheim gewohnt, durch die Kirchenteilung gab es seit 1707 keine reformierten Pfarrer in Undenheim mehr. Die Undenheimer Reformierten waren Filialgemeinde von Selzen geworden.
1705 wurde in der sogenannten "Religionsdeklaration" diese Simultaneumsverordnung wieder aufgehoben und eine Verteilung der verfügbaren Kirchen vorgenommen, bei der von je 7 Kirchen 5 an die Reformierten und 2 an die Katholiken fallen sollten; die Lutheraner gingen dabei leer aus

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Das Land wurde in Bereiche (Inspektionen) eingeteilt und die jeweiligen Kirchen in gute, mittlere und "ruinierte" eingeteilt. Jeder Bereich sollte 7 Kirchen umfassen. Die reformierten Räte, sollten bei der Teilung die 1. und 3. Wahl haben, die katholischen Räte die 2. und 4., die verbleibenden Kirchen sollten den Reformierten zufallen. Die alte Undenheimer Dorfkirche (heutige katholische Kirche) gehörte zur Inspektion Gau-Odernheim und wurde in die Gruppe der "guten" Kirchen eingestuft. In dieser Gruppe kamen die beiden schönsten Kirchen und größten Kirchen, die Stadtkirche von Odernheim und die einstige Wallfahrtskirche in Armsheim an die Reformierten. Die katholischen Räte entschieden sich für Spiesheim und Undenheim. Die verbleibenden drei Kirchen Dittelsheim, Wonsheim und Selzen , fielen den Reformierten zu. So kam es, dass die Undenheimer Evangelischen keine Kirche mehr hatten, weder die Lutherischen, noch die Reformierten, obwohl die Reformierten schon damals die überwiegende Mehrheit im Dorf stellten.
Die Reformierten feierten also ihre Gottesdienste notgedrungen in einer Scheune und bauten im Jahre 1715 eine kleine Kirche auf dem Platz des heutigen evangelischen Gemeindehauses (gegenüber der heutigen evangelischen Kirche). Bis 1707 feierten die Lutheraner in einem privaten Haus ihre Gottesdienste. Aber 1713 erbauten die Lutheraner sich eine kleine Kirche auf dem Platz der heutigen Evangelischen Kirche. Diese stand nicht mit dem Giebel zur Straße sondern mit ihrer Langseite. Sie war nicht groß und hatte auch kein festes Mauerwerk. 1779 wurde dieses Kirchlein abgerissen und 1780 die heutige Evangelische Kirche von der kleinen lutherischen Christengemeinde Undenheims gebaut.

Die Zeiten hatten sich aber religiös gesehen völlig verändert. Der Papst spielte kaum noch eine Rolle für die deutschen Katholiken, Napoleon entmachtete ihn schließlich sogar völlig. In den bürgerlichen Schichten dominierte die Aufklärung mit ihren religiösen Toleranzvorstellungen. In den beiden evangelischen Konfessionen setzte sich immer mehr eine Bibel- und Konfessionskritische Haltung durch: Schon Ende des 18. Jahrhunderts bezweifelte ein Evangelischer Theologe öffentlich in einer verbreiteten Schrift weite Teile der biblischen Jesusüberlieferung, auf dem Land begannen lutherische, reformierte und katholische Pfarrer sich gegenseitig in Gottesdiensten, bei Beerdigungen und anderem zu vertreten, ein Stadium der Ökumene, das bisher nicht wieder erreicht wurde. 1822 wurde auf Betreiben des preussischen Königs Friedrich Wilhelm III die sogenannte "Union" gegründet, d.h. die Reformierten und Lutherischen vereinigten sich zu "unierten" evangelischen Kirchengemeinden. Am Weihnachtstag beging der grösste Teil der evangelischen Gemeinden in Deutschland die Feier der Union. Dadurch wurde es vielerorts möglich eine Anzahl von Pfarrstellen einzusparen, wodurch die Besoldung der verbleibenden Pfarrer verbessert wurde - die damaligen Pfarrer lebten mehr von der Landwirtschaft und von Geschenken aus der Bevölkerung, als von ihrem Pfarrergehalt. Ebenso verringerte sich auch der Bedarf an kirchlichen Gebäuden und damit die Kosten. In Undenheim wurde die kleine lutherische Pfarrei aufgelöst, da die Reformierten ja bei weitem in der Mehrheit waren. Bereits 1819 hatte der letzte lutherische Pfarrer Undenheim verlassen. Seit diesem Unionsvertrag wurde der Gottesdienst in der kleinen Reformierten Kirche auf der gegenüberliegenden Straßenseite gefeiert. Deshalb stand die heutige evangelische und ehemalige lutherische Kirche von 1822 bis 1841 ungenutzt leer, und war dem Verfall preisgegeben. Am 24 .8. 1838 fasste der Gemeinderat den denkwürdigen Beschluß, ein neues evangelisches Schulhaus gegenüber der lutherischen Kirche zu bauen. Man beschloß das alte kleine Schulhaus, sowie die reformierte Kirche, die ja dort auf dem Platz des jetziges Gemeindehauses standen, abzureißen und ein neues großes Schulhaus mit Lehrerwohnung zu bauen. Im Juli 1839 wurde folgerichtig beschlossen, die leer stehende ehemailge lutherische Kirche zu renovieren. Es sollten die alten Böden, die alten Kirchenstühle, die alte Stiege wiederverwendet werden, sogar auf dem Dach sollten die alten Ziegel, am Dachfuß und Ortgang auch die alten Schiefer wieder benutzt werden. Man war damals allgemein der Meinung, in 10 bis 20 Jahren würde die Kirche nicht mehr ausreichend für die wachsende Gemeinde sein und man müßte dann die Kirche vergrößern. Für diesen Fall kaufte man damals schon vorsorglich "das freie Plätzchen" hinter der Kirche. Wie wir heute wissen, hat sich die Gemeinde nicht so vergrößert wie man es sich das 1839 vorgestellt hat, denn das Gärtchen hinter der Kirche wurde bis heute noch nicht zur Erweiterung der Kirche genutzt. Oder vielleicht fehlte der Gemeinde das nötige Geld. Oder es ging den damaligen evangelischen Undenheimern wie uns heute, dass der Sonntagskirchgang schon damals so schwach war, dass nur an den Festtagen eine größere Kirche gebraucht würde. Jedenfalls sind viele Häuser und Ställe Undenheims aus jener Epoche grösser als die Kirchen, was sicher auch etwas über die Kirchlichkeit Undenheims im letzten Jahrhundert aussagt. Man muss allerdings auch bedenken, das um die Jahrhundertwende zum 20.Jahrhundert die Reputation der Kirchen im Volk auf dem bisher unerreichten Tiefpunkt war, so gab es in den Städten nur wenige, schlecht besuchte Kirchen und Scharen von Sozialdemokraten traten aus der (kaisertreuen) evangelischen Kirche aus, die als arbeiterfeindlich angesehen wurde.

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Die auffallendsten Veränderungen nach der Renovierung 1841 war, daß sich das äußere Bild der Kirche durch den Umbau verändert hatte. Es war das mittlere Chorfenster zugemauert worden, auf der Giebelseite war ein neues größeres Portal eingebaut und die beiden barocken Rundfenster zugemauert worden. Sie vertrugen sich wohl nicht mit dem höheren Portal und der über ihm schwebenden Giebelkrönung. Im Inneren wurde der Boden der Kirche durch Auffüllung von Sand und Lehm um 2 Fuß angehoben. Die Empore wurde erweitert; dazu mußten die sechs Säulen versetzt werden; das Holzwerk der alten Empore wurde weitgehend wieder verwendet. Die erhaltenen Pläne lassen erkennen, dass die heute noch bestehende Einteilung der Kirche im Innern auf die Umgestaltung von 1840 zurückgeht. Lediglich der damals neu geschaffene "Pfarrstuhl mit der Kanzel" welche von einem geschweiften Schalldeckel überdacht war, wurde 1926, jedoch unter Beibehaltung der alten Anordnung , verändert und das Wandgemälde von Professor Linnemann darüber angebracht. Die damalige Orgel stammte aus der kleinen reformierten Kirche, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite gestanden hatte. Sie wurde von dem Mainzer Orgelbauer Köhler abgebrochen, repariert und wieder in die neu renovierte Evangelische Kirche Undenheims eingebaut. Bei der Aufstellung der Orgel auf der neuen Empore ergaben sich unerwartete Schwierigkeiten Der Raum war zu knapp bemessen und zu niedrig, deshalb mussten gut 3 Fuß abgenommen und im Zusammenhang damit die Spielmechanik geändert werden. In der damaligen Zeit wurden die Kirchen noch von den jeweiligen Landesherren mitverwaltet. So beschloß die bürgerliche Gemeinde, die Mehrkosten für den Orgelumbau auf die evangelischen Einwohner umzulegen, um landesherrlichen Einsprüchen aus dem Weg zu gehen - die damaligen Kirchenvorsteher wussten sich ganz gut zu helfen. Was uns heutigen bisher noch nicht passsiert ist: Die damaligen Renovierungskosten für die Handwerker von 1900 Gulden lagen wesentlich unter dem Kostenvoranschlag, der 2227 Gulden betrug. Was allerdings damals wie heute gleich geblieben ist: Die Handwerker wurden nicht termingerecht fertig. Die Renovierungsarbeiten sollten im September 1840 abgeschlossen sein, waren jedoch erst im August 1841 fertig. Es wird angenommen, daß von September 1840 bis zum 5. September 1841 (dem Tag des ersten Gottesdienstes in der neu renovierten evangelischen Kirche), die evangelischen Christen die katholische Kirche für ihre Gottesdienste mitbenutzen durften. 1841 wurde auch das Polizeigeläut (Stundenläuten, Wochenendläuten usw.) das bis dahin mit den Glocken der katholischen Kirche ausgeführt worden war, auf die neu renovierte evangelische Kirche übertragen. Den Anlaß hatte zwar ein Streit zwischen Gemeinde und dem katholischen Lehrer um seine Besoldung gegeben, aber diese neue Regelung war auch wirklich sehr viel sinnvoller, da die evangelische Kirche in der Dorfmitte steht, während das Geläut der katholischen Kirche im später entstandenen östlichen Ortsbereich gar nicht zu hören ist. 1901 erhielt die Kirche eine neue Orgel. Sie ist heute noch ein Schmuckstück der Undenheimer Kirche und entspricht mit seinen zwei Manualen, einem Pedal, neun klingenden Registern mit sieben Nebenzügen in rein pneumatischer Ausführung höchsten musikalischen Ansprüchen. 1905 bekam die Kirche neue Fenster; der Grund dafür ist bisher unerforscht. Jedenfalls wurden alle Fenster von Gemeindegliedern gestiftet, wie man an den Widmungen sehen kann. Texte: Die Geburt Christi/Euch ist heute der Heiland geboren/Die Auferstehung Jesus /Jesus Christ hat dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen an das Licht gebracht. Ich bin der gute Hirte und erkenne die meinen und bin bekannt den meinen./ Jesus und seine Jünger am See Genezaret/Das Reich Gottes ist inwendig in Euch Hinten die Fenster mit den kleineren Motiven auf der rechten Seite: Jesus als barmherzigen Samariter/Heilung des Wassersüchtigen am Sabbat /Jesus und die Schwestern Maria und Martha 1908 erhielt die Kirche neue Bronzeglocken, eine davon wurde von Gemeindegliedern gestiftet, so daß sie im ersten Weltkrieg nicht abgeliefert werden brauchte, während die zweite 1917 vom Turm geholt werden mußte. Dank der Spendenfreudigkeit zahlreicher Mitglieder konnte bereits 1920 eine neue Glocke angeschafft werden. Sie wog 643 kg und war auf den g Ton abgestimmt und stammt aus der berühmten Glockengießerei von Franz Schilling in Apolda. ( Apolda liegt zwischen Erfurt und Jena) Auf der Glocke stand der Spruch "O Land, Land höre des Herren Wort". Wie aus dem Kirchenbuch Anno 1926 zu erfahren ist, war die vor dem ersten Weltkrieg geplante längst fällige Renovierung der Kirche erfolgt. Um eine größere Zahl von Sitzplätzen zu bekommen, wurde Treppenaufgang und Aufstellung des Gestühls auf der Empore verändert. Der Fußboden mußte ebenfalls total erneuert werden, wie Bänke und Wandvertäfelung. Sakristei und Kanzel wurden völlig umgestaltet. An der Empore wurden Tafeln mit den Namen der 35 Toten und vier Vermißten des 1.Weltkrieges unserer Evangelischen Kirchengemeinde angebracht. 1926 wurde auch das Kreuz auf dem Kirchendach erneuert (eingravierte Jahreszahl 1716).

Das Schmuckstück der "Neuen Kirche" wurde zweifellos das von Professor Otto Linnemann aus Frankfurt gestaltete Altargemälde. Es zeigt den tröstenden Christus mit offenen Händen all' denen seine Gaben darreichend, die sich nach ihm sehnen und zu ihm kommen. Da steht der reiche Mann und der widerstrebende reiche Jüngling ebenso wie der arme Lazarus oder die trauernde Witwe, die verzweifelt ihre leeren Hände zum Heiland erhebt. Die junge Mutter gleichermaßen wie der Landmann, und die singenden und betenden Jungen und Mädchen im Hintergrund erheben den Blick zu ihm, denn "Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost"(unter dem Bild). Die Brüder Linnemann waren um die Jahrhundertwende sehr bedeutende Kirchenkünstler. Von ihnen wurden z.B. die Lutherkirche in Wiesbaden, verschiedene kleine Kirchen in Rheinhessen, wie die in Schwabenheim, Frei-Weinheim, Worms-Horchheim ausgemalt. Auch im Dom in Meißen und in Kirchen bis in den Norden nach Rostock kann man die Ausmalungen der Gebrüder Linnemann bewundern. In keiner Kirche ist dabei ein Altarbild wie in Undenheim zu sehen. Auffallend ist die Farb- und Formgebung, man nennt den Stil Art Deco (= später Jugendstil, Übergang zu einer natürlichen Malerei). Eine Mischung aus damals hochmoderner, auch gewagter Form und Farben und dieser einfachen natürlichen Malerei. Die Farben, erinnern an die Zeit der Brüder in Südamerika, alles ist aber letzten Endes ausgerichtet auf das große Altarbild.

Laut Beschluß des Denkmalrates vom 25.6.1958 ist die Evangelische Kirche Undenheim in die Denkmalsliste eingetragen worden. Außerdem ist lt. Mitteilung des Landesvermessungsamtes vom 9.10. 1959 der Turmknopf der Kirche zum trigonometrischen Punkt erklärt worden. 1959 wurde die Kirche erneut renoviert; der Kirchenvorstand beschloß eine elektrische Heizung einzubauen, da die vorhandene Heißluftheizung nicht mehr den Anforderungen genügte, und die Arbeit des Kirchendieners durch eine elektrische Läuteanlage und einen Motor für den Blasebalg erleichtern. Man verkleinerte den Kanzelbau und verglaste die Fenster der "Sakristei" unter der Kanzel mit Kathedralglas. Das Bild von Prof. Linnemann wurde farblich aufgefrischt. Die dunklen Muster der Wand über der Kanzel wurden durch helle Farben ersetzt und die Decke farblich so gestaltet, wie es zur Zeit der Erbauung der Kirche üblich war. Die Kirchenbänke, die Empore und die Sakristei wurden hellblau gestrichen, die Schriften an den Wänden mit einer gelblichen Farbe übermalt. An der Decke, dort wo sie das Muster sehen, wurde alles mit rosa und blauer Farbe übermalt. An der Emporennische wurde die Schrift erneuert und zu den Namen der gefallenen und vermißten Gemeindeglieder des 1. Weltkrieges auch die des 2.Weltkrieges hinzugefügt. 1967 erfolgte eine Außeninstandsetzung der Kirche. Erneuert wurden die Dachgauben und das Dach aus denkmalpflegerischen Gründen soweit die Ziegel schadhaft waren durch Dachziegel ähnlichen Musters ergänzt. Im Verlauf der Bauarbeiten stellte sich heraus, dass sich das Gebälk des Turms in sehr schlechtem Zustand befand und erneuert werden mußte. 1969, 64 Jahre nach ihrem Einbau wurden die Kirchenfenster das erstemal ausgebaut, gereinigt und neu in Blei gelegt. Für die nächste Reinigung der Fenster haben wir also noch 31 Jahre Zeit, wenn wir diesen Turnus beibehalten wollen. Im September 1993 bis August 1994 wurde die Kirche innen renoviert. Dabei wurde darauf geachtet, daß sie das Aussehen von 1926 erhielt, was bis auf ein paar Kleinigkeiten auch gelang. Die Lutherrose an der Kanzel wurde nicht mehr aufgemalt und die Holztäfelung an den Wänden wurde durch grüne, orange und gelbe Muster ersetzt, passend zu der Deckenausmalung. Leider konnte sich niemand mehr an die Schriften unter der Empore erinnern. Der damalige rote Teppichboden wurde durch grünes Linoleum ersetzt.


Im Jahr 2000 haben wir die Kirche außen renoviert. Es fing eigentlich ganz harmlos an wie das meistens so bei alten Gebäuden ist. Die Kirche brauchte einen neue Regenrinne, es mußte also ein Gerüst gestellt werden und so beschloß der Kirchenvorstand aus Kostengründen die Kirche gleich mit neu anlegen zu lassen, da ja der Farbanstrich stark verschmutzt war, und ausserdem einen Teil der Dachziegel zu erneuern. Der Dachdecker stellte dabei fest, dass die Ziegel in der Hand zerbröselten. Also beschlossen wir, das Dach neu zu decken. Dabei stellte sich heraus, dass einige Balken erneuert werden mußten und, und, und.....

Ortrud Jung und Pfarrer Dr. Frank Holzbrecher, im Auftrag des Evangelischen Kirchenvorstands Undenheim im Oktober 2000

Führungen nach Vereinbarung, Kontakt: Ortrud Jung Tel. 06737 1412

 

 

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