Nachdem jahrhundertelang die heutige katholische Kirche als Simultankirche genutzt wurde, erfolgte am 28.Mai 1885 die Grundsteinlegung für unsere evangelische Kirche. Nach nur etwas über einem Jahr Bauzeit unter Architekt Professor Heinrich von Schmidt, München, wurde am 22. September 1886 die Einweihung gefeiert.
Die Außenmauern des Gebäudes bestehen aus Oppenheimer Kalkstein in viereckiger Form, für die Innenmauern wurde Dexheimer Kalkstein verwendet. Der restliche Innenbereich wurde mit Flonheimer Sandstein gestaltet.
Die große Martinsglocke mit Luthers Bildnis wurde am 10. Mai 1886 und die kleine Paulusglocke mit dem biblischen Spruch "Alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, so ihr's glaubet, werde ihr empfangen" am 11. Mai 1886 angebracht.
Die Fenster wurden in der Glasmalerei Beiler in Heidelberg im Stil des Historismus (Neogotik) bemalt (mehr zu den Fenstern siehe unten). Die Kirche besitzt noch heute die originale Verglasung.
Die ursprüngliche Innenausmalung übernahm vermutlich der Kirchenmaler Valentin Volk aus Mainz. Im Rahmen von Renovierungsarbeiten in den 1980er Jahren wurde die ursprüngliche Ausmalung wieder hergestellt.
2018/2019 wurde eine umfassende Sanierung des Kirchengebäudes notwendig, dabei kam es auch zum spektakulären "Flug" der Kirchturmspitze, die für einige Monate auf dem Vorplatz der benachbarten katholischen Kirche unterkam. Ein Teil der finanziellen Mittel wurde im Rahmen der Spendenkampagne "Viele Dachdecker gesucht! - Wir wollen unsere Kirche im Dorf lassen" gesammelt.