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Hilfe für Notleidende der humanitären Katastrophe von Bergkarabach

Verlassene Häuser auf Hügeln mit trockenem Gras und wenigen Bäumen

Verlassene Häuser in der Region Bergkarabach (Arzach)

Ein Großteil der armenischen Bewohner:innen hat die Region Bergkarabach nach einem militärischen Einsatz Aserbaidschans verlassen. Auch evangelische Christ:innen helfen den Flüchtenden, wofür um Spenden gebeten wird.

Das Gustav-Adolf-Werk (GAW) hat zu einer Armenien-Nothilfe aufgerufen, um der Evangelischen Kirche bei der notwendigsten Versorgung der Vertriebenen zu helfen. Auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gehört zu den Trägern der evangelischen Hilfswerks. Jürgen Barth, der Vorsitzende in Hessen-Nassau ruft auf: „Helfen Sie, die Flüchtlinge aus Arzach in Armenien zu versorgen!“ Arzach ist die armenische Bezeichnung für Bergkarabach. Das GAW unterstützt evangelische Minderheitsgemeinden in aller Welt. Seit dem sechswöchigen Krieg Ende 2020 ist das GAW auch mit der Evangelischen Armenischen Kirche verbunden.

Letztes Abendmahl in Stepanakert

In der kleinen evangelischen Gemeinde in Stepanakert trafen sich am 24. September 30 Gemeindemitglieder ein letztes Mal, um Abschied zu nehmen von ihrer Heimat und ihrem Gotteshaus: „Es war wie ein Abschiedsgottesdienst, kein Abschied von Gott, sondern von der vertrauten Umgebung, in der wir Gott gefunden und mit seiner Gnade aufgewachsen sind“, schrieb Gayane, ein 20-jähriger Musiker der Gemeinde. „Es gab keinen Strom, keine Musik, viele weinten und beteten mit dem Vater unser: „dein Wille – Gott – geschehe. Die Menschen waren sehr traurig. Der Glaube ist es, der Halt gibt. Viele weinten. Am Ende des Gottesdienstes umarmten wir uns lange und verabschiedeten uns von unserem Kirchengebäude. Und Eric schrieb, dass er der letzte war, der die Kirche verließ. „Ich habe alle Türen sorgfältig verschlossen und die Schlüssel genommen…“

Versorgung der Flüchtlinge in der Hauptstadt Armeniens

Pfarrer Hovhannes aus Eriwan schrieb dann: „Wir haben bei uns in Armenien Notunterkünfte in unseren kirchlichen Gebäuden und im Sommerlager eingerichtet. Mehr als 600 Menschen sind dort untergebracht. Wir bieten Nahrung, Kleidung, Unterkunft und medizinische Hilfe. Wir haben auch warme Mahlzeiten auf den Straßen der Städte verteilt, in denen die Vertriebenen bei den Behörden registriert werden müssen. Innerhalb von sechs Tagen wurden mehr als 100.000 Menschen gezwungen, nach Armenien zu fliehen. Der Exodus hält weiter an.“

Nachrichten per Videogespräch

„Wir sind in einer fürchterlichen Situation,“ hatte Pastor Hovhannes Hovsepyan aus Arzach schon in einem Videogespräch am 20. September mit GAW-Generalsekretär Enno Haaks berichtet. „Arzach ist verloren. Von Stunde zu Stunde werden die Nachrichten schlimmer.“

Auch wenn die Angriffe kurz nach dem Beginn zu einem vorläufigen Ende gekommen waren und eine Feuerpause vereinbart worden war, glaubte Hovhannes nicht, dass das ein gutes Zeichen sei. Die armenischen Kämpfer hätten ihre Waffen niedergelegt, um ein Blutvergießen zu verhindern. Am Verhandlungstisch solle jetzt das weitere Vorgehen beraten werden. 

Ethnische Säuberungen befürchtet

Aserbeidschan hat vor Kurzem allen Armeniern über SMS angeboten, über einen geöffneten Korridor die Region zu verlassen. Sie wollen das Gebiet von Armeniern frei machen. Und kaum ein Armenier kann sich vorstellen, unter der Herrschaft Aserbeidschans zu leben. „Wir haben im Laufe der Zeit so viele negative und brutale Erfahrungen gemacht. Wie soll das Zusammenleben dort sein? Sie werden uns demütigen. Wer bleibt, der wird Angst haben um sein Leben.“

In wenigen Tagen hatten bereits tausende Menschen die Region verlassen. Befürchtet wurden großangelegte Vertreibungen ethnischer Armenier aus dem Gebiet. "Wir stellen uns auf eine große Flüchtlingswelle ein,“ sagte damals Hovhannes beim Videogespräch. Seine Vorahnung ist inzwischen Realität geworden. „Dann brauchen wir eure Hilfe dringend! Bitte helft uns jetzt schon! Derzeit können wir nur warten auf das, was kommt – und beten! Bitte tut das für uns!“ sagt er. 

Viele Armenier:innen sind bereits geflohen

Gegenwärtig sollen laut Presseberichten über 80 Prozent der zuvor 120.000 armenischen Bewohner:innen die Region Bergkarabach verlassen haben. Am 19. September hatte Aserbaidschan eine Militäroffensive gestartet, nach einem Tag hatten die armenischen Kämpfer kapituliert. Bereits am m Donnerstag wurde die Auflösung der selbsternannten Republik Bergkarabach zum 1. Januar 2024 angekündigt. 

Spendenkonto
Empfänger: Gustav-Adolf-Werk (Hessen-Nassau)
IBAN: DE 04 5206 0410 0204 1125 71
Stichwort: Nothilfe Armenien
Onlinine Spendenlink

 

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